Rosenhof startet in eine neue Zeit: Komplettumbau in der Corona-Pause

Das Team vom Rosenhof hat kräftig Gas gegeben: In den vergangen zehn Monaten wurde ein Komplettumbau des angesagten Osnabrücker Konzertclubs realisiert, bei dem hinter der Fassade des früheren Kinogebäudes kaum ein Stein auf dem anderen geblieben ist. Von der Klang-, Licht- und Belüftungstechnik bis zum Innenausbau des Saals, der nun eine Empore umfasst, wurde das 2003 eröffnete Haus nun noch besser für alle Arten von „Life“-Veranstaltungen und Partys sowie neu auch für eine Nutzung mit Galaevents oder Tagungen eingerichtet. Außerdem wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um Konzerte und andere Veranstaltungen künftig jederzeit live als Webstream oder „hybrid“ – also gleichzeitig für Online-Zuschauer – übertragen zu können.

„Wir haben den Rosenhof in jeder Hinsicht auf einen ganz modernen Stand gebracht und ihn konsequent auch für die neuen digitalen Formate ausgelegt“, erklärt Inhaber Rüdiger Scholz. „Was den Klang, die technischen Anlagen und das Spektrum der Nutzungsmöglichkeiten angeht, sind wir nun einer der innovativsten Clubs in Deutschland.“ Unter anderem wurde der Konzertsaal mit einem brandneuen Lautsprechersystem aus der A-Referenzserie von Marktführer L-Acoustics ausgestattet. „Der Klang im Saal hat sich deutlich verbessert. Neben den Lautsprechern geht das auf den speziellen Akustik- und Schallschutz-Ausbau zurück.“

Mit baulichen Veränderungen wie der neuen Empore hat sich der Rosenhof außerdem noch besser für den Veranstaltungsbetrieb eingerichtet. Auf der über Treppen zugängliche Ebene besteht nun eine Lounge, die bei Partys, Konzerten oder anderen Veranstaltungen auch bestuhlt oder zusätzlich mit Tischen eingerichtet werden kann. Vorgesehen ist, dass dort Veranstaltungen in der Veranstaltung laufen und Gäste etwa noch mit Speisen bewirtet werden. „Da freuen wir uns auf die Anregungen unserer Gäste“, so Scholz.

Auch von Schall- und Brandschutz bis zur Belüftung wurde das Gebäude bei dem Umbau auf den aktuellsten Stand gebracht. Ein besonders wichtiges Thema war – schon mit Blick auf das Corona-Virus – die Belüftung: „Wir haben uns für eine ‚Quellbelüftung‘ entschieden, die dafür sorgt, dass in allen Teilen des Saals ständig von unten Frischluft einströmt und verbrauchte Luft oben abgesaugt wird“, so Scholz. Beim Ansaugen werde die Außenluft sogar noch durch einen Virenfilter geleitet. „Dadurch haben wir im Saal immer zu 100 Prozent frische Luft.“

Um die besonders leistungsfähige Anlage in das Gebäude einzubauen, musste ein Netz aus Luftzuleitungen unter dem Fußboden verlegt werden. „Dafür haben wir den Saal etwa um einen halben Meter nach unten ausgebaggert. Jetzt ist davon nichts mehr zu sehen – aber zeitweise hatten wir nur ein Loch in der Erde“, erinnert sich Scholz. Auch die elektrischen Anlagen sowie alle Kabel, Leitungen und Schaltschränke wurden bei dem Umbau erneuert, ebenso wurden ein neues Kühlhaus und eine neue zentrale Zapfanlage in einem seitlichen Anbau untergebracht. „Dadurch ist der Eingangsbereich etwas größer geworden und wir haben Platz für eine neue Garderobe gewonnen.“

Der Saal ist nun mit einem neuen Traversensystem eingerichtet, an dem sich die Aufhängungsleisten für das Licht und weitere Technik flexibel verschieben lassen. Es ist so ausgelegt, dass es künftig eine Kameraausstattung für Konzertmitschnitte und andere Videoproduktionen aufnehmen kann. Der Rosenhof will solche Produktion laufend für eigene Zwecke und Kanäle realisieren, aber es geht auch darum, das Haus in Verbindung mit dem Konzertbetrieb als Produktionsstätte für „internetfähiges“ Video- und Tonmaterial zu entwickeln.

Scholz hat 1,5 Mio. Euro in den Um- und Ausbau investiert, für die er auch Fördermittel aus den Corona-Hilfen der Bundesregierung und des Landes Niedersachsen erhalten hat. „Das war eine wichtige Hilfe, die uns den Einbau der Belüftungsanlage ermöglicht hat. Und letztlich konnten wir den Umbau nur in einem solchen Umfang realisieren, weil der Rosenhof wegen der Pandemie geschlossen war – im laufenden Betrieb wäre das nicht machbar gewesen“, so Scholz. Für den Umbau des Einlasses sind Förderungsmittel erhalten worden, diese wurden gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Der Terminkalender des Rosenhof ist pickepackevoll – Scholz und sein Team haben sich für das „Hauptquartier“ von Ticketheimat und Konzertagentur Goldrush jede Menge neue Knaller ausgedacht. „Bei uns ist Party – das ist das Motto, das wir hier setzen wollen“, sagt Scholz. „Außerdem sind wir jetzt ,das‘ Haus am Platz für Kulturveranstaltungen und Festivitäten aller Art.“

Webseite der Kulturstaatsministerin

Fachwissen Lüftung

Bildergalerie des Komplettumbaus