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Ali Neumann

Alli Neumann wurde als Tochter eines Deutschen und einer Polin in Deutschland geboren, lebte aber bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in Polen. Anschließend wuchs sie in einem Dorf in Schleswig-Holstein auf und ging dort zur Schule.

Im Jahr 2018 sah man Neumann erstmals an der Seite von Jana McKinnon in Kim Franks Spielfilm Wach. Im Oktober 2018 erschien ihre erste EP Hohes Fieber, die über das Berliner Musiklabel JIVE Germany veröffentlicht wurde.

2019 veröffentlichte sie ihre zweite EP Monster. Im September 2019 trat Alli Neumann auf dem deutschen Ableger des amerikanischen Musikfestivals Lollapalooza auf dem Olympiagelände in Berlin auf. Im selben Jahr nahm sie mit Trettmann den Song Zeit steht auf, mit dem sie erstmals die Charts erreichte.

Vom 21. Juli bis zum 14. August findet die Rosenhof Summer Stage statt – die Schauspielerin und Sängerin Alli Neumann ist, neben KünstlerInnen wie Lotte, Nura und Megaloh, u.a. ein Teil der Konzertreihe, das dieses Jahr an den Genusshöfen in Osnabrück stattfindet. Im September 2019 trat sie auf dem deutschen Ableger des amerikanischen Musikfestivals Lollapalooza auf. Im selben Jahr nahm sie mit Trettmann den Song „Zeit steht auf“, mit dem sie erstmals die Charts eroberte. Im TNI-Talk verrät Alli uns wo es die besten russischen Pelmeni in Osnabrück zu kaufen gibt, wie sie die Corona-Zwangspause genutzt hat und was sie von der öffentlichen Pride-Debatte im Rahmen der Fußball-EM hält.

THE NEW INSIDER: Hey Alli, wir freuen uns dich am 14. August bei der Rosenhof SummerStage in Osnabrück begrüßen zu dürfen. Konntest du bereits wieder live auftreten?

Alli Neumann: Unser neues Album ist fast fertig und es wirklich schön endlich mal wieder rauszukommen und live spielen zu dürfen. Ich habe eineinhalb Jahre ein etwas anderes Leben geführt, da ich Teil eines Filmprojektes war. Jetzt kann ich aber endlich wieder in mein altes Ich zurückkehren – zurück auf die Bühne. Ich durfte bisher ein paar Sessions spielen, aber noch nicht vor einem großen Publikum. Deshalb freue ich mich erstrecht auf die Zeit, die jetzt kommt.

Hast du eine persönliche Verbindung zu Osnabrück?

Ich liebe Osnabrück – ganz viele ehemalige Bandmitglieder kommen aus der Friedensstadt, da man bei euch ja auch Musik studieren kann. Deshalb haben wir auch ganz oft dort geprobt. Am Attersee ist es super schön und der Flohmarkt bei Coppenrath und Wiese ist mein Lieblingsflohmarkt. (lacht) Und an der Halle Gartlage gibt es beim Trödelmarkt immer so leckere russische Pelmeni! Ich könnte eine Führung anbieten, da ich die Stadt auswendig kenne. Osnabrück ist total underrated.

Was hat die Corona-Zwangspause bei dir ausgelöst? Hat es dich künstlerisch komplett ausgebremst oder konntest du die Zeit der Ruhe sogar für dich nutzen?

Natürlich macht man sich einen Kopf. Ich wünsche mir, dass ich weiterhin die Chance bekomme das zu tun was ich liebe. Ich hoffe, dass sich weiterhin Fans finden, die diese relativ spezielle musikalische Reise mit uns durchmachen. Die Ruhe tat aber auch mal ganz gut. Da ist mir klar geworden, was ich wirklich will und wohin ich musikalisch und persönlich noch hinarbeiten möchte.

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Arbeitest du gerade konkret an neuen Songs oder sogar einem Album? Worauf dürfen wir uns freuen?

Es wird neue Musik da sein, bevor ich in Osnabrück auftrete. Das kann ich schon mal verraten!

Nicht wenige beschreiben deine Musik als „die feministische Antwort auf Falco“. Kannst du mit diesem Vergleich leben?

Ich bin ein großer Falco-Fan und kann somit total gut mit diesem Vergleich leben. Ich freue mich, dass ich 2019 „Monster“ mit Franz Plasa herausbringen durfte, der damals schon mit Falco zusammengearbeitet hat. Da habe ich diese 90er Jahre-Funkwelt für mich entdeckt. Musikalisch bin ich mittlerweile ein wenig von dem Stil abgekommen, freue ich mich aber trotzdem, wenn ich mit so einer Musik-Ikone in Verbindung gebracht werde.

Deine Singles mit Trettmann & Kitschkrieg sind einigermaßen durch die Decke gegangen. Sind in ähnlicher Richtung weitere Zusammenarbeiten geplant?

Das darf ich noch nicht verraten! Aber es sind grundsätzlich in nächster Zeit noch weitere Features – mit wem auch immer – geplant ;-).

Wie stehst du zur aktuellen Kampagne #deutschrapmetoo? Musstest du ähnliche Erfahrungen mit Sexismus und/oder Übergriffigkeiten im Musikbusiness machen?

Schlechte Erfahrungen habe ich im musikalischen Kontext zum Glück nicht machen müssen. Bis jetzt hatte ich aber auch wenig mit Hip Hop bzw. mit der Gangsterrap-Szene zu tun. Man bekommt so etwas aber schon durch andere mit. Insofern wurde es längst Zeit, dass das an die Öffentlichkeit kommt. Es gibt jedoch auch in der Filmindustrie und anderen Musikgenres einiges aufzuarbeiten. #deutschrapmetoo ist erst der Anfang. Ich wünsche den Frauen, die gerade den Mut haben über ihre Erlebnisse zu sprechen, egal ob im Fernsehen oder auf Instagram, ganz viel Kraft.

Im Zuge der Fußball-EM kommt auch die Pride-Thematik wieder an die breite Öffentlichkeit. Kann das endlich den Durchbruch bringen? Kommen wir als Gesellschaft voran, was Toleranz und Miteinander angeht?

Ich finde es ein bisschen schade, dass Deutschland jetzt die Situation nutzt sich für die LGTBQ-Gesellschaft stark zu machen, dieses „Symbol“ und die Problematik aber selbst noch verinnerlichen muss. Man sollte sich nicht über andere Länder stellen, denn auch wir haben noch einiges aufzuarbeiten was z.B. gleichgeschlechtliche Ehen, Blutspenden oder Sicherheit von Transpersonen angeht. Jetzt einfach eine Regenbogen-Kapitänsbinde tragen oder Flaggen zu verteilen ist zwar symbolisch super, bringt die Beteiligten aber nicht wirklich weiter. Besser wäre ein Einsatz des Helfens der Community al so ein „Egoding“ für die Presse.

Für alle die, die dich noch nicht live erlebt haben: Wie darf man sich einen Auftritt von Alli Neumann vorstellen?

Es ist eine „funky“ Show, bei der ich alles gebe. Ich habe eine sehr groovy und sexy Band, die sich das Herz aus der Seele spielt. Außerdem mache ich viele Dadjokes auf der Bühne. (lacht) Ich habe so ein tolles Publikum – das reicht vom 6-jährigen Jungen, der ganz vorne an der Bühne steht, bis zum Nina Hagen-Fan. Da ist echt jede Generation und jedes Geschlecht vertreten. Unsere Konzerte sind eine gemeinschaftliche Erfahrung, bei der wir viel zusammen singen und tanzen. Darauf freue ich mich am meisten.

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